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Peru stellt sich vor


 KURZDATEN:

 Land: Republik Peru

 Kennzeichen: PE

 Kontinent: S-Amerika

 Fläche: 1 285 216 km2

 Einwohner: 22,9 Mio.

 Bev.-dichte: 18 pro km2

 Hauptstadt: Lima

 Staatsform: Präsidiale Republik

 Amtssprache: Spanisch, Quechua

 Religion: 96% Katholiken

 Währung: Nuevo Sol (S/.)

 Mitglied: ALADI, Andenpakt, OAS, SELA, UNO

 Uhrzeit: MEZ -6


  Straßenkinder von Peru
                                                                     Sehenswürdigkeiten von Peru
                                                                                                                                              Vergangenheit von Peru
                                                                                        Bilder von Peru


NATURRAUM

Peru liegt im Nordwesten Südamerikas am Pazifik. Mit einer Fläche von rund
1,3 Mio. km2 ist es etwa dreieinhalbmal so groß wie Deutschland. Peru gliedert sich in vier Landschaften. Entlang der Küste verläuft ein 50 bis 150 km breiter Wüstenstreifen. Das zentrale Gebirgsland der Anden besteht aus mehreren parallel zur Küste verlaufenden Kordilleren und einigen Vulkanen. Östlich der Anden schließt sich die bergige Montana an, die im Nordosten in das urwaldbedeckte Amazonastiefland übergeht. In dieser tropisch-heißen Region schwanken die Temperaturen zwischen 25 °C und 30 °C. Das Klima im Hochland dagegen ist kühl und gemäßigt mit durchschnittlichen Temperaturen um 15 °C. Die Niederschlagsmenge beträgt im Nordosten 3000 mm pro Jahr, an der Westküste lediglich 10 mm pro Jahr.
Die Pflanzenwelt besteht aus Kakteen, Orchideen, Eukalyptusbäumen und Kautschukbäumen. Die charakteristischen Tiere der Anden sind Lamas, Alpakas und die seltenen Kondore mit Flügelspannweiten bis zu zwei Metern. Auch Kolibris, Papageien, Pelikane und Kormorane sind typische Vertreter der peruanischen Tierwelt.



BEVÖLKERUNG

Peru hat 22,9 Mio. Einwohner. Etwa die Hälfte der Bevölkerung sind Indianer. Die Mehrheit gehört zwei Stämmen, den Quechuas und den Aymaras an. Beide haben eine eigene Sprache gleichen Namens. Quechua ist neben Spanisch Amtssprache.
In Peru leben außerdem 40% Mestizen und 10% Weiße, die Nachfahren spanischer Einwanderer. Im östlichen Tiefland siedelt eine Minderheit isoliert lebender Indianer.
96% der Bevölkerung sind Katholiken. Daneben haben sich viele alte indianische Bräuche erhalten. Schulpflicht besteht vom 7. bis 16. Lebensjahr. Sie kann vielerorts nicht eingehalten werden. Die Analphabetenrate liegt daher bei knapp 15%.
Nach offiziellen Angaben leben etwa 80% der Bevölkerung in absoluter Armut. Die UNICEF schätzt, daß 1 Mio. Kinder unter 5 Jahren an Unterernährung leiden.



GESCHICHTE

Zwischen 20 000 und 10 000 v.Chr. wurde Peru im Becken von Ayacucho erstmals besiedelt. Als erste Hochkultur gilt die Chavin-Kultur, die von 1000 v.Chr. bis 600 n.Chr bestand. Bis zur Inkazeit (ab 1200 n.Chr.) gab es im Staatsgebiet des heutigen Peru einige weitere bedeutende Kulturen.
1532 wurde das Inkareich von F. Pizarro erobert und bildete in der Folgezeit das Kerngebiet des Vize-Königreiches Neukastilien. 1809 setzten in Südamerika die Unabhängigkeitskriege ein. Nach schweren Kämpfen mit den Spaniern erlangte Peru 1825 die Unabhängigkeit. 1879 bis 1884 führte Peru zusammen mit Bolivien den sogenannten Salpeterkrieg gegen Chile. Nach Beendigung des Krieges mußte es einige Provinzen an Chile abtreten. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jh. hatte das Militär die Führung Perus inne. 1924 wurde eine sozialistische Reformbewegung gegründet. Doch erst zwischen 1963 und 1968 wurden unter F.B. Terry eine Umverteilung des Bodens und genossenschaftliche Projekte eingeleitet.
Die folgenden Regierungen mußten sich mit der wachsenden sozialen Unzufriedenheit der Bevölkerung auseinandersetzen. Ein großes innenpolitisches Problem stellt die maoistische Untergrundbewegung Leuchtender Pfad dar, die den bestehenden Staat bekämpft.



POLITIK

Seit 1980 ist Peru eine präsidiale Republik. Staatsoberhaupt war von 1990 bis 2000
A. Fujimori, Regierungschef seit 1994 E.G. Schreiber. Der Staatspräsident wird auf fünf Jahre direkt vom Volk gewählt. Sein Aufgabenbereich umfaßt die Exekutive und die Ernennung des Kabinetts.
Die Legislative liegt beim Kongreß, der sich aus dem Senat mit 60 Sitzen und dem Abgeordnetenhaus mit 180 Sitzen zusammensetzt. Die Kongreßmitglieder werden ebenfalls auf fünf Jahre gewählt. Höchste Instanz der Justiz ist der Oberste Gerichtshof in Lima.
Es besteht das Allgemeine Wahlrecht, das seit 1980 auch Analphabeten mit einschließt; ferner gilt die Wehrpflicht. Schwerwiegende innenpolitische Probleme ergeben sich durch die paramilitärische Guerillabewegung
Sendero Luminoso" (Leuchtender Pfad). Seit Beginn ihres Kampfes gegen den Staat 1980 wurden 26 000 Menschen getötet.
Peru ist in 25 Departamentos gegliedert, die jeweils von einem Präfekten regiert werden.



WIRTSCHAFT

Zwischen 1968 und 1975 hatte das Militärregime unter General Velasco die Wirtschaft derart zerrüttet, dass die nachfolgenden Regierungen trotz Stabilisierungs- und Sparmaßnahmen die Folgen bis heute nicht beheben konnten. Eine weltwirtschaftliche Rezession mit Verfall der Weltmarktpreise für Mineralien und landwirtschaftlicher Produkte trug ebenfalls zur Schwächung der Wirtschaft bei. In der Landwirtschaft sind 35% der Bevölkerung tätig, erwirtschaftet werden jedoch nur etwa 10% des Bruttoinlandsproduktes. Neben Getreide und Kartoffeln werden Baumwolle, Reis, Tee, Kaffee und illegal Koka (zur Kokainherstellung) angebaut. Im Amazonastiefland wird Holz und Naturkautschuk gewonnen. Die Fischerei spielt eine wichtige Rolle: Mit der Ausfuhr von Fischmehl aus Anchovis wird ein großer Teil der Exporteinnahmen erzielt.
Zu den wichtigsten Zweigen der Industrie gehören die Nahrungsmittel- und Textilbranche, Metallerzeugung sowie Maschinenbau. Hauptdevisenbringer ist der Bergbau, in dem u.a. Kupfer, Blei, Zink und Silber gewonnen wird. Dabei sind die USA, Japan und Italien Hauptabnehmer.
Importiert werden hauptsächlich Zwischenprodukte und Kapitalgüter aus den USA und Japan.



KULTUR

Als erste Hochkultur gilt die von 1000 v.Chr. bis 600 n.Chr. währende
Chavin-Kultur, benannt nach der Hauptfundstelle in Chavin de Huantar. Weitere bedeutende Kulturen der Folgezeit sind die Paracas-, Tiahuanaco-, Huari- und Nazca-Kultur. Von diesen Kulturen sind Keramik-Gegenstände erhalten.
Die Inkazeit brachte großartige Leistungen in der Medizin, der Technik und im Straßen- und Brückenbau hervor. Nach Eroberung durch die Spanier prägte die Kunst der Invasoren entscheidend die Kultur Perus. Die Kirchen wurden mit den Steinen der zerstörten Inka-Bauten im spanischem Renaissance- und Barockstil errichtet.
Neben einigen bedeutenden Geschichtsschreibern erlangte der peruanische Schriftsteller M.V. Llosa Bekanntheit über die Landesgrenzen hinaus. Sein Kunstschaffen wurde mit Literaturpreisen ausgezeichnet.
Die traditionelle Musik hat ihre Ursprünge in der Inkazeit. Neben verschiedenen Flöten sind Gitarren und Mandolinen wichtige Bestandteile der peruanischen Musik. Die Saiteninstrumente wurden jedoch von den Spaniern eingeführt.




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