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Die Vergangenheit von Peru
Peru war einst das Land der Inkas. Diese lebten in Dorfgemeinschaften und Stammesverbänden. Sie hatten ausreichend und abwechslungsreich zu essen: Quinua (sehr eiweißhaltig!), Mais, verschiedene Sorten Kartoffeln, Tomaten, (Kartoffel, Mais und Tomaten sind Inka-Züchtungen!!!), Fisch, Gemüse, Obst und Wurzeln.
Und sie kannten bereits ein funktionierendes System der Bevorratung.
1532 fielen die Spanier in Peru ein, ihr Anführer war ein gewisser Pizarro
Die Spanier raubten den Inkas alles Gold und Silber und zerstörten alle Kultur incl. der Ackerbaukultur.
Eine Kommission von peruan. Wissenschaftler berechnete 1991 den Wert des Goldschatzes von Atahualpa, den Pizarro 1533 für Spanien gestohlen hatte, indem sie von offiziellen Dokumenten ausging und für den ganzen Zeitraum die jeweils niedrigsten Zinsen annahm. Danach war die span. Schuld gegenüber Peru bis dahin auf 599,4 Mill Dollar angelaufen.
In den folgenden Jahrzehnten wurde die Inkakultur durch koloniale Wirtschaft abgelöst: Boden wird an die Eroberer verteilt, die Indios werden gezwungen, als Zwangsarbeiter auf den Großgrundbesitztümern der Kolonialisten zu arbeiten oder sie werden, wenn sie sich dies nicht gefallen lassen wollen, ermordet. So wurde in Peru, wie in ganz Lateinamerika, der Großgrundbesitz eingeführt, der bis heute die Wirtschaft dieser Länder dominiert.
Die Großgrundbesitzer waren an einer Produktion für den Eigenbedarf nicht interessiert, sondern produzierten (bzw. ließen produzieren) für den Markt der eigenen Kolonialmacht.
Aus dieser Zeit stammt der Begriff "Kolonialwarenladen" für einen feinen Laden in den feinen Wohngegenden, in dem die span. Oberschicht Waren aus den Kolonien kaufen konnte.
Später wurde der Export nach Nordamerika und auf ganz Europa ausgedehnt. Angepflanzt wurden auf den ehemaligen Inka-Kulturen Monokulturen für Bananen, Kaffee, Soja, Zuckerrohr, Ölpalmen, Baumwolle und Getreide für Viehzucht.
Die formelle polit. Unabhängigkeit 1824 änderte an der wirtschaftl. Struktur nichts. Die peruan. Großgrundbesitzer weiteten im Gegenteil den Export noch weiter aus und vertrieben die noch übrig gebliebenen Kleinbauern von jedem einigermaßen fruchtbaren Land. Diese flüchteten und flüchten heute noch in die immer überfüllteren Städte, in der Hoffnung auf irgendeine Lohnarbeit, eine Hoffnung, die sich kaum erfüllt, und wenn, dann so schlecht bezahlt, dass davon niemand, geschweige denn eine Familie, leben kann. In den Slumvierteln der Städte herrschen Arbeitslosigkeit, Armut und Hunger.
Den lukrativen Zwischenhandel übernahmen zunehmend große, vor allem britische Handelsfirmen. So verfestigte sich jener Platz in der internationalen Arbeitsteilung, den Peru bis heute einnimmt, der des Rohstofflieferanten für den Weltmarkt.
Kapitalimporte (Kredite, Entwicklungshilfe) und ausländische Investitionen dienten und dienen bis heute meistens der weiteren Ausbeutung der Rohstoffreserven incl. der Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschen.
In der Folge wird das Land immer abhängiger von Importen an Nahrungsmitteln und anderen Konsumwaren, und während die Rohstoffpreise immer niedriger werden, steigen die Preise und die Quantität der Importe.
Und so dreht sich der Teufelskreis immer dramatischer zu: um die Importe und die Kredite bezahlen zu können, wird der Export noch weiter ausgeweitet, was noch mehr Menschen in die Städte treibt, was die Rohstoffpreise noch weiter fallen lässt und die Verschuldung des Staates noch höher treibt.
1992 war Peru mit 20 Mill Dollar beim westl. Ausland verschuldet (inzwischen vermutl. noch mehr geworden).
Die Exportproduktion wurde inzwischen ausgeweitet auf Schnittblumen, Wintergemüse, sog. "Nachtischfrüchte" und Rindfleisch. Außerdem wird weiterhin Tropenholz für Möbel, Fenster und Särge in den Norden exportiert, obwohl die Auswirkungen auf das Klima und damit auch auf das Ernteergebnis für die anderen Exportprodukte schon sichtbar sind. So sind in manchen Gebieten schon ganze Seen und Flüsse ausgetrocknet und die Regenzeit hat sich um ca. 1 Monat verkürzt. Auf diese Weise wird aus dem ehemals fruchtbaren Land zunehmend Brachland.
Die Geschichte der Inka
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produced by Janina und Sascha Bucher