SpongeBots1 beenden WRO-Saison beim Weltfinale in Izmir
Hockenheim, 16.12.204
Das Robotik-Team SpongeBots1 (Laura Morich und Paul Gromann, beide 9. Klasse) vertraten das CFG vom 28.-30.11.2024 beim letzen Wettbewerb der Saison in Izmir und stritten mit 113 anderen Teams aus den verschiedensten Ländern der Welt in ihrer Altersklasse um den Weltmeistertitel.
Das Weltfinale 2024 in Izmir war das bisher größte stattfindende WRO-Weltfinale mit Teilnehmern aus 87 Ländern.
Die Reise der SpongeBots1, Trainer und Eltern begann am 26.11.2024 mit dem Hinflug von Frankfurt nach Izmir. Das Team SpongeBots2, Lars Morich und Felix Böhm (ebenfalls beide 9. Klasse), waren als mentale Unterstützung ebenfalls dabei. Leider hatten die beiden beim Deutschlandfinale im Juni Pech und konnten sich nicht für das Weltfinale unterstützen.
Am Flughafen in Izmir trafen fast zeitgleich weitere Teams der Deutschen Delegation ein. Vom Flughafen ging es dann zum Hotel. Leider funktionierte der von der Organisation angekündigte Busshuttle nicht wir geplant, so dass viele TeilnehmerInnen nach längerem Warten mit einem Taxi zum Hotel fuhren.
Später war noch ein Abendessen mit den Begleitern, Coaches und dem Team SpongeBots2 in einem typischem türkischen Restaurant angesagt, bevor alle nach Mitternacht erschöpft in die Betten fielen.
Am Tag vor der offiziellen Eröffnung stand Kultur auf dem Programm: Ein gemeinsamer Ausflug der Deutschen und Österreichischen Delegation sowie einem Team aus einer deutschen Schule in Ecuador. Besucht wurden die Ruinen von Ephesos, einer UNESCO-Welterbestätte in der Nähe von Izmir. Dieser Tag diente dem gemeinsamen Kennenlernen der TeilnehmerInnen der deutschen Delegation und der Akklimatisation.
Am ersten Wettbewerbstag standen in erster Linie Probeläufe auf dem Programm. Schon früh begaben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Wettbewerbsort, dem Kongresszentrum Fuar Izmir, um einzuchecken und das Kongresszentrum zu erkunden. Für den Wttbewerb musste der Roboter an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Insbesondere die Lichtsensoren mussten neu kalibriert werden, da die Lichtverhältnisse in der Messehalle anders als im Trainingsraum in Deutschland waren. Die Teams nutzten die Zeit auch, um sich mit anderen Teilnehmern auszutauschen und sich in die örtlichen Gegebenheiten einzufinden. Aber auch
die Veranstalter, die SchiedsrichterInnen und die freiwilligen HelferInnen übten die Abläufe für den ersten „scharfen“ Wettbewerbstag. Hier muss erwähnt werden, dass die SchiedsrichterInnen Freiwillige aus allen Nationen sind, die Flüge, Unterkunft und Essen selbst bezahlen, um den TeilnehmernInnen den Wettbewerb zu ermöglichen. Auch die VeranstalterInnen arbeiten teilweise ehrenamtlich.
Paul und Laura waren am Ende des ersten Tages zuversichtlich, aber erschöpft.
Am zweiten Wettbewerbstag wurde es ernst, denn die ersten Wertungsläufe standen an. Bereits um 6 Uhr hieß es frühstücken, um danach mit dem Bus zum Kongresszentrum zu fahren.
Schon an diesem Tag dominierte ein malaysisches Team, welches in 62 Sekunden die Überraschungsaufgabe und auch alle anderen Aufgaben fehlerfrei erledigte. Das Zeitlimit beträgt 120 Sekunden.
Der Roboter der SpongeBots1 fuhr zwar konstant viel Punkte ein, aber leider nicht fehlerfrei, so dass sich das Team am Ende des Tages im Mittelfeld fand. Dennoch waren Laura und Paul mit dem Erreichten zufrieden.
Abends stand die große Friendship Night an: Eine Party mit allen Teilnehmern (ca. 3500 Personen), Live-Musik, Tanz und Spielen. Bei dieser Party ist es auch Tradition, dass alle Teams Mitbringsel aus der Heimat untereinander tauschen. So wurden getrocknete Fischhäute aus Kanada, koreansiche Stofftiere, japanische Radiergummis, Schweizer Schokolade, 10 mexikanische Pesos, 500 Colones aus Costa Rica und 7000 Dong aus Vietnam, aber auch exotische Süßigkeiten und vieles mehr gegen deutsche Brausewürfel und schwarz-rot-goldene Lutscher getauscht.
Am letzten Tag mussten die Teams ihre Roboter umprogrammieren, um neue unbekannte Aufgaben zu lösen. Dies hatten Laura und Paul in den Wochen davor geübt. Hier ist die Schwierigkeit, dass man nicht viele Testversuche hat, um zu sehen, ob die Programmierung passt, weil sich mehrere Teams ein Spielfeld teilen. Man darf sich nur für Testläufe anstellen mit dem Roboter in der Hand, und der Roboter darf nur am Programmierplatz mit dem Programm geladen werden. Hier ist also die Koordination zwischen den Teampartnern gefordert. Paul stand in der Warteschlange, um zu testen, während Laura weiter programmierte. Dann musste Paul Laura exakt erklären, was sie im Programm ändern muss, während er sich mit dem neuen Programm sich bereits wieder anstellte.
Leider reichte Laura und Paul am Ende die zur Verfügung stehende Zeit nicht, um ausreichend zu testen und Anpassungen vorzunehmen. Trotzdem konnten sie sich noch an mehreren Teams vorbeischieben und landeten am Ende auf Platz 36 von insgesamt 114 Teams. Dies ist ein toller Erfolg, denn zu Saisonbeginn im Januar 2024 starteten weltweit 5666 Teams in ihrer Altersklasse. Den Wettbewerb gewann übrigens das bereits erwähnte malaysische Team mit deutlichem Vorsprung und holte sich so den Weltmeistertitel.
Für Paul und Laura war am Ende die multinationale Erfahrung und der Austausch mit den anderen Nationen wichtiger als die Platzierung. Die Eindrücke, die sie von diesem internationalen Event mitnehmen durften, werden ihnen in Erinnerung bleiben: Die Schweizer, die Tipps für den Roboter gaben, die Niederländerinnen, die Plätze im Shuttlebus für das Team verteidigten, die MexikanerInnen, mit denen Trikot und Jacke getauscht wurde, der Südafrikaner, der seine originellen Kopfbedeckung tauschte, die Australierin, die ihre Teamjacke eintauschte.
Den südafrikanischen Hut würden die Spongebots als Erinnerung für eine freundschaftliches Miteinander der Nationen statt eines Pokals gerne in der Schulvitrine sehen.
Die Spongebots bedanken sich für die Unterstützung und unkomplizierte Freistellung bei Frau Kaiser, Frau Straeten, den KlassenlehrerInnen Frau Becker, Frau Leitzke, Frau Weller und Herr Sommer sowie bei der Vereinigung der Freunde des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums für die finanzielle Unterstützung.
Text: DG
Fotos: KM, FS, Technik begeistert e.V.