Herbststudienfahrt 2024 der Gaußfreunde nach Valencia und an die Costa Blanca
Hockenheim, 04.12.2024
Valencia, die drittgrößte Stadt Spaniens fesselte die Gaußfreunde mit quirliger Lebensfreude, belebten Plätzen, üppigen Markthallen und großartiger Architektur. Wegen eines Streiks im Transportwesen war man bei der Stadtführung per pedes unterwegs. Dabei führte der Weg von den prächtigen Gebäuden der „Stadt der Künste und Wissenschaften“ aus durch das trockengelegte Flussbett des umgeleiteten Turia vorbei am modernen Musikpalast und der mit 27000 Blumentöpfen geschmückten „Blumen-Brücke“. In der Altstadt interessierten sich die Gaußianer vor allem für die Jugendstilgebäude von Rathaus und Postamt, für die reich bestückten Markthallen, Plätze mit rauschenden Brunnen, die zauberhafte gotische Seidenbörse, den reliefverzierten Rokokopalast mit dem Keramikmuseum und die mächtige Kathedrale. Im Oceanográfic, dem größten Meeresaquarium Europas, kamen die Hockenheimer immer wieder aufs Neue ins Staunen über die unglaubliche Vielzahl der Arten von dort lebenden Meeresbewohnern. Im Naturschutzgebiet der Albufera, einem riesigen Feuchtgebiet mit Lagune, empfing die Studienfahrer eine einzigartige Atmosphäre beim Beobachten der vielfältigen Vogelwelt, wobei besonders die Flamingos Aufmerksamkeit erregten. Der Besuch von Sagunt regte dazu an, sich mit den Römern zu befassen: hier fing der 2. Punische Krieg an und noch heute zeugen Reste eines Tempels, ein Theater und Teile der gewaltigen Festung, aber auch Funde im Museum von römischer Kultur. Jüdischem Leben begegneten die Hockenheimer in der Mikwe, zwei Friedhöfen und in den engen Gassen des Judenviertels von Sagunt, deren Zugang durch Rundbogentore verschlossen werden konnte. Wie intensiv die Mauren Spanien geprägt haben, erlebten die Studienreisenden auf Tritt und Schritt: Seit mehr als 1000 Jahren tagt wöchentlich das „Wassergericht“ an Valencias Kathedrale, wo zuvor eine Moschee stand, und regelt etwaige Streitigkeiten um die Bewässerung der „Huertas“, der fruchtbaren Felder im weiten Umland der Stadt. Bestürzt waren die Gaußianer angesichts der verheerenden Schäden des Unwetters südlich von Valencia, einer Gegend, die sie zwei Tage zuvor unbehelligt besucht hatten. Auf ihrer Fahrt an die Costa Blanca am Tag nach der Katastrophe war die überschwemmte Autobahn nicht befahrbar und auf dem Umweg ging es an bis fast zu den Baumwipfeln im Wasser stehenden Orangenplantagen vorbei. Auf dem Weg nach Süden erklommen die Gaußfreunde den Burgberg über der uralten Hafenstadt Denia, wo schon die Iberer siedelten, die Römer den bedeutenden Hafen sicherten und im 11. Jahrhundert die Mauren eine Taifa-Herrschaft errichtet hatten. Das Strandhotel in Calpe machte zahlreichen Studienreisenden Lust, in die Wogen des Mittelmeeres einzutauchen, während andere den aus dem Meer aufragenden Penón de Ifach bezwingen wollten. Leichter hatten es die Gaußianer beim Erkunden der Festung Santa Barbara in Alicante, denn nach der Führung durch die Altstadt brachte sie ein Aufzug im Innern des Burgberges weit nach oben, von wo nach wenigen Schritten ihr Blick rundum weit über die Stadt, den riesigen Hafen und das Meer schweifte. Herrliche Eindrücke gewannen die Hockenheimer auch in Guadalest, einem „Adlernest“ von maurischer Festung im landschaftlich grandiosen Hinterland der Costa Blanca und in dem malerischen und äußerst hübschen Fischerstädtchen Altea, das überragt wird von Majolika-Kuppeln und Turm der Kirche der „Jungfrau des Trostes“.
Leibliche Genüsse in exquisiter Qualität wussten die Gaußianer gemeinsam zu schätzen bei einem Paella-Essen in der Albufera, bei einer Weinprobe in den Bergen, beim Verkosten der Produkte auf einer Orangenplantage in den Huertas von Valencia und bei einem Mittagessen an den Wasserfällen „Les Fonts del L´Algar“.
Am Ende der Reise dankte Monika Kasper im Namen der Reiseteilnehmer für die Organisation der gelungenen Reise bei Konrad Schillinger und seiner Frau Katharina Hermes-Schillinger und überreichte den beiden ein Präsent. Nach seinem Reiserückblick wies Schilligner auf die Umbrienreise in den Pfingstferien hin.
Text und Fotos: Katharina Hermes – Schillinger