Neue Klettergerüste in Hockenheim: Gauß-Gymnasium gestaltet Pausenhof um
Hockenheim, 15.04.24
Das Friedrich-Gauß-Gymnasium in Hockenheim hat auf den Trend zu mehr Schulzeit mit einer Umgestaltung des Außenbereichs reagiert, indem es unter anderem zwei neue Klettergerüste installierte.
Ganztagesbetreuung, Mittagsschule in der Unterstufe und schulische Freizeitangebote – der Deutschlandtrend geht klar in eine Richtung: Kinder verbringen immer mehr Zeit in der Schule. Was dem entgegensteht? Marode Schulgebäude, unattraktive Außenbereichsgestaltung und wenig finanzielle Mittel.
Doch das ist nicht überall so. Auch am Friedrich-Gauß-Gymnasium in Hockenheimreagieren die Verantwortlichen auf die Entwicklung des modernen Schulwesens. Schon 2016 entschieden Stadt und Bildungseinrichtung, den Bereich hinter der Schule freizeitfreundlicher zu gestalten. Das Biotop hinter der Schule, das sich ohnehin zum Mückenfriedhof entwickelte, sollte weg. Nach und nach folgte ein Balancierbereich, ein Klassenzimmer im Grünen und nun die neuesten Highlights auf dem Pausenhof – zwei Klettergerüste, die auch ältere Kinder zum Turnen animieren.
Attraktive Außengestaltung und moderne Freizeitinfrastruktur an Schulen
„Als wir mit diesem weiteren Modul auf dem Pausenhof begannen, gab es hier nur einen verwilderten Teich“, erzählt Paul Stumpf, der Leiter des Baubetriebshofs. Also hätte sein Team zunächst den Bereich gerodet, das Loch zugeschüttet und neue Wege gezogen. „Wegen des Geländeabfalls haben wir uns noch dazu entschieden, eine Außentreppe anzulegen“, fügt Stumpf hinzu. Es sei die größte Maßnahme seit vielen Jahren gewesen, die von den Handwerksmitarbeitern der Stadt umgesetzt wurde. „Wir haben das durch die Teamarbeit mehrerer Reviere geschafft“, bestätigt auch Bürgermeister Marcus Zeitler.
Die Kosten für die Maßnahme, inklusive des grünen Klassenzimmers, berufen sich auf 130 000 Euro. „Das ist natürlich immer noch viel Geld. Wir konnten aber auch enorm viel dadurch sparen, dass wir die Qualität und Quantität im Bereich der Bauhofmitarbeiter haben“, glaubt der Bürgermeister.
Innovative Schulhofgestaltung und finanzielle Effizienz
Stumpf bestätigt: „Ohne des Ausbau des Bauhofs wäre das so nicht möglich gewesen.“ Mit dieser Form der Umsetzung habe die Kreisstadt einerseits Eigeninitiative gezeigt und andererseits eine ganze Stange Geld gespart, eine „Win-win-Situation“, findet auch das Verwaltungsoberhaupt: „Insgesamt ein vollumfänglich gelungenes Projekt.“
Zwar befindet sich das neue Modul auf dem Grundstück der Schule, Direktorin Anja Kaiser sieht aber auch kein Problem, würden schulfremde Kinder die Geräte nutzen: „Es kann dann mal sein, dass eine Lehrkraft, die Unterricht im Gebäude macht, die Lautstärke maßregelt oder Ähnliches. An sich ist es aber kein Problem, wenn andere Kinder hier spielen.“ Sie sei stolz auf die neue „Wohlfühloase“, die nun den Alltag der Schüler prägen wird.
Und von genau diesen Schülern sind direkt nach der Eröffnung schon zwei auf dem Klettergerüst. „Richtig cool“ und „wie bei Ninja-Warrior“, sind Referenzen von Jonas (10) und Berk (11).
Text und Foto: Schwetzinger Zeitung