2023 Studienfahrt „Fünf-Flüsse-Radtour“
Hockenheim, 4.07.2023
Studienfahrt Fahrrad – „Heute Keine Hügel“
Im Zeitraum vom 21.05.23-26.05.23 entschieden sich die sportlichsten oder zumindest motiviertesten Schüler der Jahrgangsstufe 1 des CFG, mit Herrn Zeitz und Herrn Weber eine Fahrradtour durch Baden-Württemberg, Bayern und Hessen zu starten.
Am Sonntag den 21.05.23 war schon um 10 Uhr Treffpunkt am Gauß. Alle Fahrräder waren mit vollgepackten Satteltaschen, Getränkehaltern und Lenkertaschen ausgestattet und die Reise konnte losgehen. Das Ziel des ersten Tages war das Hotel „Schöne Aussicht“ in Bad Friedrichshall. Wir waren anfangs noch alle motiviert und unsere Kräfte waren noch vorhanden. Mit der Vorhersage von ca. 90km war diese Etappe auch die längste der ganzen Studienfahrt. Doch schon in Heidelberg kam es zu Komplikationen. Der Gepäckträger von Philip machte den Abgang, sodass wir diesen notgedrungen mit Kabelbinder festmachen mussten. Nach weiteren Kilometer am Neckar entlang machten wir dann unseren ersten Stopp und sammelten unsere Kräfte mit unserem mitgenommenen Vesper. Nach ca. 30 Minuten ging es wieder auf die Räder und der nächste Fahrradbruch ließ nicht auf sich warten. Vor dem Café, bei dem wir unseren zweiten Stopp einlegten, brach Marlons Ständer ab. Dieser Verlust wurde von Marlon weggesteckt und der Ständer auch nicht mehr repariert. Nach der Stärkung mit Kuchen, Eiskaffee und Pommes mit Mayo und Ketchup, bestritten wir nun den Weg zum Hotel. Im Hotel angekommen, belohnten wir uns mit einem kalten Getränk und bezogen nach und nach unsere Zimmer. Als Gruppe ließen wir den ersten Abend bei einem gemeinsamen Abendessen auf der Terrasse ausklingen.
Am Morgen des 22.05.23 kamen die einzelnen Zimmer nach und nach in den Frühstücksraum und gemeinsam stärkten wir uns für die bevorstehende Tagesstrecke. Das zweite Ziel war Bad Mergentheim mit einer Gesamtstrecke von ca. 84 km. Bevor es jedoch losging, besuchten wir als Gruppe den nahegelegenen Supermarkt und statteten uns mit Proviant aus. Nach den ersten Kilometern legten wir ein Stopp bei einer kleinen Eisdiele ein und füllten unsere Energiespeicher auf. Das war wichtig, denn es stand der höchste „Hügel“ der ganzen Route an (es wurde dennoch an mach anderen Stellen steiler, das wurde uns nur nicht gesagt….). Der Anstieg war steil und die pralle Sonne hat uns nicht geholfen. Angekommen oben am höchsten Berg waren wir alle von der Steigung erledigt und gönnten uns eine Pause, bevor wir den Berg auf der anderen Seite herunterfahren durften. Die letzten Kilometer bis zum 2. Hotel waren angebrochen, doch es geschah noch etwas Unerwartetes. Timo und Emma, welche unter Kurvenphobie leiden und Berge nicht schnell herunterfahren können, entschieden sich als letztes der Gruppe die Stecke zu fahren. 5 km vor dem Hotel der Einschlag. Eine Biene entschied sich, Timo in die Lippe zu stechen, doch mit der Rettungsaktion von Emma durch Eiswürfel von Fremden blieb Timo weitestgehend unbeschädigt. Als nach und nach alle im Best Western Parkhotel ankamen, teilte, sich die Gruppe auf und suche sich ein Lokal. Nach Speis und Trank gingen wir über einen Stopp beim Rewe wieder zum Hotel. Das Hotel besaß unter anderem eine Kegelbahn und andere Räume. Wir als Gruppe machten es uns zur Aufgabe, diese Räume zu inspizieren. Im Nachhinein war das womöglich ein Fehler und hat und seelisch als auch physisch sehr belastet.
Nach einer kurzen und sehr unruhigen Nacht, welche teilweise mit Schlaf auf den Boden verbracht wurde, machten wir uns nach der Stärkung beim Frühstück auf den Weg nach Freudenberg am Main. Die Motivation war bei allen im Keller (hoffentlich nicht im Keller der Kegelbahn), dennoch mussten wir weiter. Unser erster Stopp war ein Rewe, indem wir uns ausreichend mit Essen und Trinken für die nächste Etappe versorgten. Auch bei dieser Strecke sammelten wir viele Höhenmeter, obwohl es wie so oft vor unserer Abfahrt von Herrn Zeitz bzw. Herrn Weber „heute keine Hügel“ hieß. Den letzten Stopp vor unserem heutigen Ziel machten wir in Wertheim, einer kleinen Stadt mit einem Riesengartenzwerg. Der „Daumen hoch“ des Gartenzwergs war zwar optimistisch, jedoch war unsere Demotivation größer. Wir machten uns zur Aufgabe, die Bewertungen des kommenden Hotels zu lesen und bereiteten uns schon auf die 3.4 – Sterne – Googlebewertung vor, doch es wurde noch schlimmer als erwartet. Angekommen im 3. Hotel der Reise wurde uns berichtet, dass unsere Reservierung verloren gegangen sei. Dennoch haben wir es geschafft, genügend Betten zu bekommen. Der einzige Haken: EINE Gemeinschaftsdusche ohne Fenster. Nach einer langen Radtour hieß es dann erstmal warten und in einer viel zu stickigen Dusche sich irgendwie versuchen, frisch zu machen. Aus Protest, dass das Hotel unsere Zimmer vermasselt hat, haben wir uns auch dementsprechend ausgelebt.
Wie immer suchten wir uns dann am Abend einen nahegelegenen Supermarkt auf, liefen gemeinsame hin und packten ein, was unser Herz begehrte. In entspannter Runde ließen wir den Abend am Mainufer ausklingen. Mit „ich habe noch nie“ oder einem entspannten Blick mit Freiheitsgefühlen auf der Brücke über dem Main, verbrachten wir den Abend sehr gemütlich. Doch der Abend ging im Hotel selbst weiter. Mit Streichen zwischen unterschiedlichen Verbündeten, dem Versuch Marlons Beinhaare mit Gaffer zu waxen oder jegliche Zahnpasta auf Türgriffen, haben wir noch bewiesen, dass wir immer noch nicht erwachsen sind.
Tag 4 war nun abgebrochen und es ging nach Frankfurt am Main. Nach dem ausgewogenen Frühstück machte sich die ganze Truppe auf dem Weg in die Finanzstadt Deutschlands. Doch so langsam zweifelten wir an den Navigationskünsten unserer Lehrer. Denn nicht wie normal auf einem asphaltiertem oder Schotterweg ging es nach Frankfurt, sondern querfeldein mitten in den Wald. Auch hier wieder das Versprechen „heute nur 80km“, welches natürlich NICHT eingehalten worden ist. Angekommen in Frankfurt, verständlicherweise sauer auf die Routenplanung, ging es mit Herrn Weber zum Asiaten essen. Nach gemeinsamer Stärkung machten sich noch einige auf den Weg die Stadt zu erkundigen. Entweder per E-Roller oder zu Fuß bewegten wir uns in FFM fort. Emma und Lias wurden an diesem Tag auch TikTok Stars, indem sie bei einer Straßenumfrage teilnahmen. Den Abend ließen wir als Gruppe wieder gemeinsam auf der Dachterrasse ausklingen und führten interessante Gespräche.
Auch der vorletzte Tag startete wie alle anderen mit einem ausgewogenen Frühstück. Dennoch war eins anders. Jannis hatte unsere Gruppe nach einigen Diskussionen mit Herrn Zeitz frühzeitig verlassen. Im Endeffekt war das zum Wohle aller. Nach der nachlassenden Navigationsfähigkeit unserer Lehrkräfte wurde es Zeit, Samuel Martin, den einzig wahren Navigator, vorzulassen. Mit ihm als Reiseführer kam es endlich zu der lang ersehnten Route ohne Hügel, dennoch wurden einige Schilder mit der Aufschrift „keine Fahrradfahrer“ gekonnt übersehen. Auf dem Weg Richtung Worms stieg so langsam wieder unsere Motivation und unser Spaß beim Fahrradfahren (womöglich lag es endlich daran, dass die Routenführung von Manuel Sartin übernommen wurden). Energiegeladen fuhren wir mit lauter Musik aus den Boxen durch die Dörfer , welche vor Worms lagen. Die ca. 80km sind schnell vorbeigegangen, sodass wir schon am frühen Nachmittag ankamen. Als Gruppe gingen wir gemeinsam zur nahen gelegenen Eisdiele und anschließend zu einem Restaurant, da Herr Zeitz und Herr Weber als Abrundung der letzten Tage ein Getränk uns ausgeben wollten. Ohne Lehrer kehrten wir gemeinsam in ein Restaurant ein und stillten unseren Durst und Hunger. Anschließend beschritten wir wie immer den Weg zu einem nahegelegenen Supermarkt und füllten unseren Proviant wieder auf und kauften noch Snacks und Getränke für den Abend. Der Abend brachte eine dystopische Stimmung, anders als die letzten Tage, verbrachten wir den Abend in kleineren Gruppen. Vielleicht waren wir aber auch einfach nur sauer, nachdem Herr Zeitz nicht noch mit uns den letzten Abend in entspanntet Runde ausklingen wollte. Hingegen war Herr Weber sichtlich von der Idee überzeugt. Leider kam es aber dennoch nicht zu tiefgründigen Gesprächen zwischen den Lehrern und uns.
Der letzte Tag und somit auch die letzte Fahrt war mit 51 km angesagt. Wir waren so motiviert endlich den Heimweg antreten zu können und folglich auch wieder im eigenen Bett schlafen zu können, dass wir gar keine Pause machen wollten. Dennoch machten wir auf Ansage unserer Lehrer eine kurze Pause an einem Supermarkt und füllten Vorräte. Über die Feldwege ging es hin zur Kollerfähre in Ketsch. Hier war der Endpunkt unserer Reise. Unser Trip wurde mit einer Fährenfahrt beendet und die Tour war geschafft.
Wir waren alle sehr erleichtert, als wir bekannte Wege gesehen haben und es hieß, dass wir nach Hause fahren dürfen. Plötzlich war der 10km Weg nach Hause auch keine Herausforderung mehr.
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Autor: Emma Köhler
Fotos: Jürgen Zeitz