Herausragendes Weihnachtskonzert der Hockenheimer Gaußianer
Hockenheim, 21.12.2023
Rund 140 mitwirkende Musiker überzeugen beim abwechslungsreichen Weihnachtskonzert der Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums in der St.-Georgs-Kirche in Hockenheim.
Ein anspruchsvolles, vielseitiges und zu Herzen gehendes Konzert boten Schüler, Lehrer, Eltern und Ehemalige des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums (CFG) in der St.-Georgs-Kirche. Für jeden Geschmack war etwas dabei: Ruhig-Besinnliches wurde in einem gut durchdachten und zügig ablaufendem Programm, das auch außereuropäische Kulturkreise berücksichtigte, abgelöst von Beschwingtem, sogar Fetzigem sowie Klassik und Moderne. Lehrer, Eltern und Schülern verlasen zwischen den musikalischen Darbietungen Texte zu Advent und Frieden, die von Religionslehrerin Gudrun Hillen vorbereitet wurden.
Schon die Zahl der Mitwirkenden – etwa 140 – warf ein bezeichnendes, überaus vorteilhaftes Licht auf den Musikschwerpunkt im Hockenheimer Gymnasium, einem Herausstellungsmerkmal dieser Schule.
Altsaxofonsolo überzeugt mit „Gabriella-Song“ in Hockenheim
Die CFG-Concert-Band eröffnete in homogenem Bläserklang mit dem Titel „Wintertide“ (R. Standridge). Im folgenden „Gabriella-Song“ (S. Nilsson) überzeugte Jan Dzierzawa aus der 12. Jahrgangsstufe mit seinem Altsaxofonsolo, dass er das Instrument nicht nur technisch gut beherrscht, sondern auch das Darzubietende eindruckvoll interpretieren kann. Der Leistungskurs Musik J1 führte von den zeitgenössischen Komponisten weg in das Barockzeitalter: Händels Sarabande aus der Suite Nr. 4 d-moll trugen die jungen Musiker elegant vor.
Zusammen mit dem Basiskurs gingen sie dann auf die Weihnachtszeit ein: „Hark, the Herald Angel sing“, sehr geläufig, und das wenig bekannte „Ding-Dong! Merrily on High“ des Barockmusikers Thoinot Arbeau unterstrichen die Vielseitigkeit des Gelernten. Dann kamen die Jüngeren aus dem Musikprofil Klasse 8a an die Reihe und verfestigten mit „Es kommt ein Schiff geladen“ und dem amerikanischen „This Little Light of Mine“ die adventliche Stimmung im voll besetzten Kirchenschiff.
Es folgte die Darbietung der etwas älteren Schulkameraden des Musikprofils 9a: Hatten sie bei dem englischen „Away in a manger“ sowieso keine Mühe, zeigten sie mit dem ukrainischen „Latin Bell Carol“, dass sie auch rhythmische Herausforderungen locker überwinden konnten.
Die Instrumentalisten des Musikprofils 10a erfreuten das Publikum mit dem bekannten französischen „Engel auf den Feldern singen“ und Händels „Joy to the world“, hier in Victor Lopez’ Arrangement umgesetzt in „A joyful christmas“. Schließlich machte der Musikleistungskurs J2 klar, dass die CFG-Schüler musikalisch in besten Händen sind: Ihre Vorträge zu „Stern über Bethlehem“ und „O du fröhliche“ sind bekannte Titel, die sie aber bewegt und bei schon sichtbarer Routine doch mit Herz schwungvoll umsetzten.
Höhepunkt und Schluss war die Aufführung der „Missa Kwela“ (Andreas Schmittberger), die Europa und Afrika musikalisch verbindet. Ist der Ablauf vom „Kyrie“ bis zum „Agnus Dei“ uns gewohnt, stehen dabei die rhythmischen Elemente im Mittelpunkt. Unterstufen- und Großer Chor, Eltern-Lehrer-Ehemaligen- Chor und das Projekt-Orchester stellten sich mit Erfolg den hier sehr ungewöhnlichen Taktarten und rhythmischen Raffinessen. Überaus bewegend dabei die Gesangssolisten Leonardo Weiß (6b) im „Gloria“ und Vincenzo Sabino (6a) im „Hallelujah“ mit ihren hellen Knabensopran-Stimmen.
Das am Ende der Messe vertonte „Dona nobis pacem“ („Gib uns Frieden“) wurde gestaltungswirksam vom Kirchengeläut unterlegt. Schulleiterin Anja Kaiser dankte allen Mitwirkenden, besonders den CFG-Musiklehrern Tatjana Goldenberg, Karolina Münch, Matthias Mayer und Bernhard Sommer, die das Programm erarbeitet hatten, und unterstrich den Hauptgedanken des Konzerts mit einem weiteren Friedens-Text.
Abschließend wurden alle Zuhörer zum gemeinsamen Singen von „Tochter Zion“ gebeten.
Text: Eckhard Fleischmann (Schwetzinger Zeitung)
Foto: CFG