Theater-Abo – „Die Leiden des jungen Werther“ – eine moderne Variante des Klassikers über Liebe und Besessenheit
Hockenheim, 15.11.2023
Mit 32 Schülerinnen und Schülern und den beiden Deutschlehrerinnen Frau Del Mul und Frau Ronellenfitsch ging es in diesem Schuljahr am Samstag, den 11.11.2023, endlich wieder ins Theater. Die Mitglieder des Theater Abos hatten die Chance, sich eine außergewöhnliche, aber dennoch mitreißende Inszenierung von Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ im Studio Werkhaus in Mannheim anzuschauen.
Dieses innerhalb von vier Wochen geschriebene Werk wurde 1774 veröffentlicht und thematisiert die unerfüllte Liebe und das emotionale Leiden des Protagonisten Werther, der hoffnungslos in die bereits vergebene Lotte verliebt ist.
In Jacqueline Reddingtons Inszenierung verkörpert László Branko Breiding in einem Solo den jungen Werther, wobei er geschickt zwischen psychologischem Rollenspiel und direkter Ansprache wechselt. Folglich fühlte man sich seinen Gefühlen ganz nah und konnte, obwohl Werthers krankhafte Besessenheit immer deutlicher wurde, richtig mitfühlen; ihn sogar verstehen.
Besonders für uns, die aktuelle Generation, war die äußerst moderne Darstellung mithilfe von Social Media und einem Chat zwischen Lotte und Werther, sehr nah an der Realität. Es zeigte, dass genau das durchaus heute noch passieren könnte, da der Herzschmerz wohl das allgemeingültigste Leiden überhaupt ist.
Die verwendete Musik und die Zitate aus dem Originalroman brachten die Verzweiflung und Besessenheit Werthers auf eine ganz andere Ebene. Es war eine hervorragende Kombination aus lustigen wie auch zutiefst emotionalen Momenten, die unsere Aufmerksamkeit gewann und uns einen tiefen Blick in seine innere Welt bot.
Alles in allem empfanden die Schüler die Vorstellung als gelungen, „emotional berührend“ und „unglaublich gut geschauspielert“, bei der man trotz oder gerade wegen der modernen Darstellung „richtig mitfühlen“ konnte.
Und so wird uns das folgende Zitat wohl noch lange an diese Inszenierung erinnern:
„Feiner junger Herr! Lieben ist menschlich, du musst nur menschlich lieben! – Kurz gesagt: Übertreib’s nicht. “
Text: Linnea Schulte (J1)
Fotos: Clara Grandt, Annika Wenzler, Aleyna Parmaksiz (J1)