Die Volksfeindin: ein politisches, gesellschaftskritisches Schauspiel regt zum Nachdenken an
Hockenheim, 17.04.2023
Die Theatervorstellung „Eine Volksfeindin“ nach Henrik Ibsen, die Frau Del Mul und Frau Ronellenfitsch am 01.04.2023 gemeinsam mit den Theaterabonnentinnen und -abonnenten besucht haben, war nichts für schwache Nerven. „Provozierend“, „laut“, „politisch“, „konfrontativ“ und „kritisch“ so einige Äußerungen der jungen Theaterbesucher.
Denn in dem Stück geht es um weitaus mehr als nur um die Sanierung eines Kurbads. Das Stück greift mit messerscharfer Zunge die Gesellschaft an, zeigt die Korruption, Ausbeutung und Unterdrückung unter den Menschen und macht jeden Einzelnen dafür verantwortlich. Es zeigt, das Scheitern eines einzelnen Menschen gegen die finanziellen und politischen Mächte: Am Anfang steht eine Idealistin auf der Bühne, die an Wahrheit und Solidarität glaubt, die sich allerdings im Laufe des Stücks zu einer zynischen Menschenhasserin entwickelt und letztlich alleine zurückbleibt mit ihrer utopischen Idee.
Die Jugendlichen fühlen sich angesprochen, sie erkennen die Realität und Radikalität, die das Stück auf der Bühne abbildet, erkennen die Alltagsnähe und die Ausweglosigkeit der Hauptdarstellerin und einmal mehr sind sie beeindruckt von den ausdrucksstarken Schauspielerinnen und Schauspielern und von dem aufwändigen Bühnenbild und den technischen Möglichkeiten.
Eine gesellschaftskritische Vorstellung, die imponiert und bewegt.
Text und Fotos: Fotini Del Mul und Susanne Ronellenfitsch