Präventionstheater: Fake!? – oder war doch nur Spaß…
Hockenheim, 31.01.2023
Als neuer Baustein der Säule Gewaltprävention im „Stark.Stärker.Wir“-Programm wurde letzten Dienstag in der Aula des Carl-Friedrich-Gauß Gymnasiums erstmals das Theaterstück „Fake oder War doch nur Spaß“ des Berliner Ensembles Radiks für alle 9. und 10. Klassen in zwei aufeinanderfolgenden Aufführungen präsentiert. Dank der Unterstützung durch das Rückenwindprogramm war das Theaterstück für alle Schülerinnen und Schüler kostenfrei. Präventionslehrerin Karolina Münch moderierte die Veranstaltung. Sascha Birkenstock von der Technik-AG kümmerte sich um die Beleuchtung.
Ziel der Berliner Ensembles ist es, die Schülerinnen und Schüler für die Gefahren des Cybermobbings zu sensibilisieren und ihre Medienkompetenz zu stärken. Vor- und nachbereitet wurde dieses Thema im Religions- und Ethikunterricht.
Die Handlung des Stücks ist zwar fiktiv, basiert jedoch auf den Recherchen des Autors Karl Koch an verschiedenen Schulen. Präsentiert wurde das Theaterstück von der Schauspielerin Anne Vital und dem Schauspieler Johannes Steininger, die jeweils in verschiedene Rollen schlüpften.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 17-jährige Lea, die von einer Casting-Agentur aufgenommen wird und dadurch den Neid ihrer vermeintlich besten Freundin Nadine auf sich zieht. Diese will Nadine daraufhin nicht mehr in der gemeinsamen Band haben und erzählt den anderen Band-Mitgliedern deshalb Lügen über Lea. Dies führt zunächst zu ersten Beleidigungen und Ausgrenzungen in der Schule und weitet sich nach einem Online-Post der Band auch auf das Internet aus. An dem Mobbing, das sich immer weiter steigert, sind nun auch völlig fremde Menschen beteiligt. Es kommt schließlich sogar zu anonymen Droh-anrufen. Irgendwann weiß Lea sich nicht mehr zu helfen und möchte sich das Leben nehmen. Glücklicherweise wird sie noch rechtzeitig gefunden. Nach einer Anzeige bei der Polizei wird gegen alle Beteiligten ermittelt und es kommt auch zu entsprechenden Verurteilungen.
Die Schülerinnen und Schüler verfolgten diese Geschichte mit großer Aufmerksamkeit und Anteilnahme. Besonders durch das Nachgespräch, in dem die Schauspielerin von eigenen Mobbingerfahrungen in ihrer Schulzeit berichtete, und die abschließenden Worte von Schulleiterin Anja Kaiser wurde dem Publikum die Ernsthaftigkeit des Themas bewusst. Die nach dem Stück befragten Schülerinnen und Schüler waren der Ansicht, dass es sich für dieses Stück gelohnt hatte, am Nachmittag bzw. Abend noch einmal zurück in die Schule zu kommen.
Text: Mareike Berdau
Fotos: Foto-AG